[Blog 08] Es war einmal ein kalter Winternachmittag in Westböhmen und ein großer Bär names Karel machte sich mit uns auf den Weg um uns sozialistische Architektur näher zu bringen. So zogen wir durch Slovany und hörten von Höfen und Toren, der zeitlichen Phasen fünf sowie von Teichen und Häusern auf Säulen. Wir lauschten Geschichten aus anderen Zeiten, suchten ein Fabeltier mit schwarz-weißen Streifen und streiften in Dunkelheit durch das Unterholz entlang des Flusses. Es war kalt, aber bereichernd.
Was für mein Auge bisher leider einfach eine Ansammlung grau-bunter Kästen war, bekam mit ein wenig Hintergrundwissen plötzlich viel mehr Sinn, mehr Zusammenhang und tatsächlich auch irgendwie mehr Ästhetik. Laut eines Spiegel-Online Artikels gilt der Plattenbau hier in Tschechien bei fast 40% der Bevölkerung sowieso als die optimale Wohnform.
In unserem Studentenwohnheim fühle ich mich auch ganz wohl. Sollte mir bei meinem nächsten Spaziergang am Fluss aber eine gute Fee begegnen und ich dürfte mir noch etwas wünschen, dann wären das vielleicht ein paar Farbkleckse an der Fassade… Und ein Garten auf dem Dach! :)